Schanzerhof
Der Schanzerhof ist ein traditionsreicher Ackerbaubetrieb; er ist 1379 erstmals urkundlich erwähnt! Auch heute bauen wir noch Getreide und Zuckerrüben an.
Der Hof stammt schon aus den ersten Jahrhunderten der Besiedlung unserer Heimat. Ganz früh war er Ritterlehen von Liedberg. Von 1379 kennen wir noch den Namen des Belehnten; es war Mathias Scharant. Nach ihm hieß der Hof zunächst Scharantzhof – daraus entwickelte sich der Name Schanzerhof.
Der Schanzerhof erscheint im Besitze der Herren von Dyck – allerdings ist eine Übertragung bis heute nicht aufgefunden worden.
Im Dezember 1673 und im Mai 1674 lagerten jeweils 30.000 der rückziehenden französischen Soldaten Ludwigs XIV. bei dem Gute und ernährten sich “ redlich“ von dem, was sie auf dem Besitztum vorfanden. Der Marschall selbst, Franzia Bellefonds, hatte dort sein Quartier aufgeschlagen.
Der Hof an Haus, Garten, Ackerland und Benden belief sich auf 300 Morgen.
Als in den Tagen der Kleinenbroicher Kirmes 27.000 Mann der siegreichen französischen Infanterie und 7000 Mann Kavallerie durch Kleinenbroich und Glehn zogen, wurde den Soldaten eine einstündige Plünderung gestattet. Dabei fielen ihnen auf dem Schanzerhof für 22.000 Taler Wertsachen in die Hände.
Der Schanzerhof wurde von den Franzosen eingezogen, kam aber noch unverkauft in die Hände der preußischen Regierung.
Von preußischen Regierung erwarb ihn Wilhelm Hüsgen aus Giesenkirchen mit 360 Morgen Land; durch Teilung und Veräußerungen gingen Ackerflächen verloren.
Peter Wilhelm Kallen kaufte den Schanzerhof; seit dieser Zeit bewirtschaftet die Familie Kallen den Hof in der 6. Generation.
Seit dem Herbst 2010 gehört auch der Wirtschaftshof des altehrwürdigen Nikolausklosters mit seinen Gebäuden und Obstanlagen mit zum Betrieb, ebenso wie die Apfelplantagen rund um Schloss Dyck.
Der Betrieb wächst weiter: Auf dem Schanzer Acker entseht eine neue Obstlagerhalle und mit der Makrthalle Busch kommt ein weiterer Vermarktungsstandort hinzu.
Zum Hof gehören heute 260 Morgen Land sowie 180 Morgen Pachtflächen, auf denen hauptsächlich Obstanbau, aber auch noch Ackerbau betrieben werden.